2019-05-15

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Mit einer anderen Brille auf die Welt schauen! Wie man kulturelle Missverständnisse versteht.

1. Anna, eine Erzieherin in einer Kita in einer Großstadt in Italien, liebt es, dass es in ihrer Schule unterschiedliche kulturelle Hintergründe gibt.

Anna: Ich liebe meine Klasse!

Aber manchmal weiß sie nicht, was sie denken und wie sie mit bestimmten Verhaltensweisen umgehen soll… .

2. Aminah, eine nigerianische Mutter, bringt normalerweise ihr Kind, Latifah, sehr spät am Morgen hin.

Anna: Es ist sehr spät!

Im Gespräch mit ihren Kollegen sagt Anna, dass Aminah eine wunderbare Mutter ist, aber sie respektiert die Bedürfnisse ihres Kindes und den Zeitplan der Kita nicht genug, besonders die Routine am Morgen.

Anna: Interessiert es sie?

3. Aber lasst uns versuchen, die Dinge von einer anderen Seite zu sehen! Aminah hatte noch keine Kitaerfahrung. Sie wuchs in einem ländlichen Dorf auf, wo kleine Kinder zu Hause blieben oder zusammen auf der Straße spielten: kein enger Zeitplan, keine Morgenroutine!

4. Als Anna sie bat, mehr auf die Bringzeit und Morgenroutine zu achten, verstand Aminah es nicht, aber wagte nicht zu fragen. In ihrem Land ist es nicht respektvoll, einer Lehrer*in Fragen zu stellen.

Anna: Versuchen Sie, pünktlich zu kommen.

Aminah (denkt): Verurteilt sie mich auf eine schlechte Art und Weise?

5. Anna war auch überrascht, als Eliane, eine brasilianische Mutter von 5 Jahre alten Zwillingen, sie fragt, ob die Kinder in der Kita angefangen hätten, ein wenig Lesen oder Schreiben zu lernen.

Eliane: Wann unterrichten Sie Lesen und Schreiben?

Anna fand die Frage unangemessen: Das sind Aktivitäten der Grundschule.

Anna: Das ist keine Grundschule!

6. Aber lasst uns versuchen, die Dinge von einer anderen Seite zu sehen!

Als sie ein Kind in Brasilien war, genoss Eliane es, im Vorschulalter ein wenig Schreiben und Lesen zu lernen und ihre Mutter war sehr stolz auf sie.

Elianes Mutter: Wow! Sehr präzise!

7. Eliane ist auch besorgt, dass ihre Kinder nicht so schnell Italienisch lernen wie italienische Kinder und dass sie ihnen nicht helfen kann.

Italienische Mutter zu ihrem Kind: Wiederhole die Unterrichtsstunde mit mir!

Eliane (denkt): Wie kann ich meinen Kindern helfen, wenn ich Italienisch nicht beherrsche?

8. Anna, Aminah und Eliane wollen alle das Beste für die Kinder, aber manchmal verstehen sie sich nicht.

Das Verhalten von Menschen in Interaktionen, die sich ihrer unterschiedlichen Hintergründe und Lebenserfahrung nicht bewusst sind, kann zu Fehlinterpretationen führen.

9. Kultur ist wie ein Eisberg.

Auf der Oberfläche kann man sehen, was die Menschen tun, essen, sich kleiden, produzieren.

Die tiefere Ebene spiegelt wider, warum Menschen das tun, was sie tun:

Werte, Überzeugungen, Einstellungen...

Kultur kann auch als unsere unbewusste Brille gesehen werden, durch die wir die Welt sehen…

Wenn man eine Person mit einer anderen «kulturellen Brille» trifft, wird man vielleicht merken, dass man auch ein Paar von ihnen trägt!

10. Anna mag vielleicht das Gefühl haben, dass Aminah und Eliane nicht die gleichen Dinge sehen und denken wir sie und das ist wahr!

Anna : Ich kann versuchen, dir zu sagen, was die Morgenroutine ist.

Aminah : Danke! Ich hab mich nicht getraut zu fragen!

11. Wenn Anna sich Zeit nimmt, um zu verstehen und zu versuchen, explizit auszudrücken was sie denkt und die anderen auffordert dasselbe zu tun, so können sie die Perspektive des anderen entdecken und anfangen zu reden.

Anna: Jetzt sehe ich, warum Sie einige Bedenken wegen der Sprache haben, ich werde aufmerksamer sein.

Wir können alle voneinander lernen und entdecken, dass einige kulturelle Brillen neue interessante Farben zu unseren hinzufügen können!

12. Das ist auch für Kinder wahr.

Sie können die verschiedenen Dinge, die sie von ihren Eltern lernen und auch die gemeinsamen Dinge teilen und so mental flexibler aufwachsen.

Sara: Meine Mutter sagt mir, ich solle nur mit meiner rechten Hand essen.

Alice: Meine Mutter sagt, dass ich nur Messer und Gabel benutzen soll!

Boh: Ich verwende nur Essstäbchen!

Alle zusammen: Unsere Mütter wollen nicht, dass wir Essen verschwenden!”

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