2019-04-03

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Einwanderungsländer werden immer multikultureller und mehrsprachiger. Obwohl alle Sprachen die gleiche Funktion haben, gibt es eine gemeinsame Vorstellung, dass einige Sprachen, wie die Amtssprache der Länder und internationale Sprachen wie Englisch, besser und nützlicher sind als andere.

Dies wirkt sich auf die Emotionen aus, die Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund gegenüber der Amtssprache und den zu Hause gesprochenen Sprachen empfinden können, was oft dazu führt, dass sie sich für ihre Muttersprache schämen, weil sie das Gefühl haben, dass sie nicht so wichtig ist wie die Mehrheitssprache.

Michael: Tagalog ist nicht wichtig.

Amadou: Wolof ist nicht so cool wie Englisch.

Fatima: Arabisch ist nutzlos.

Wenn sich Kinder weigern, ihre Muttersprache zu lernen und zu sprechen, können sich die Eltern entmutigt fühlen und entscheiden, nicht mit ihren Kindern in ihrer Herkunftssprache zu sprechen.

Amadou: Ich werde nur Englisch sprechen.

Amadous Mutter: Lass uns nur noch Englisch reden.

Fatimas Vater: Gute Idee !

Anas Mutter: Gute Idee!

Manchmal denken Eltern, dass die Verwendung ihrer Herkunftssprache zu Hause es für ihre Kinder schwieriger machen könnte, die in der Schule gesprochene Amtssprache zu lernen.

Die Einstellung, die die Schule und LehrerInnen zu den Muttersprachen haben, ist entscheidend. Manchmal sind die LehrerInnen besorgt, dass Einwandererkinder die Amtssprache nicht schnell genug lernen.

LehrerIn: Werden sie schnell lernen?

Sie könnten auch besorgt sein, dass sich andere Kinder ausgeschlossen fühlen, wenn Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer Herkunftssprache miteinander sprechen.

LehrerIn: Sind alle integriert?

Aus diesen Gründen können einige LehrerInnen ihre SchülerInnen bitten, in der Schule nur die Mehrheitssprache zu sprechen.

LehrerIn: “Sprich deine Herkunftssprache nicht in der Schule!”

Obwohl es wichtig ist, das Erlernen der Amtssprache zu fördern, sollte nachdrücklich betont werden, dass alle Sprachen wichtig sind.

LehrerIn: Alle Sprachen, die ihr kennt, sind schön und wichtig, gebt niemals auf, sie zu lernen!

Wenn die Schule nicht alle Sprachen aktiv fördert, könnten die SchülerInnen glauben, dass die in der Schule gesprochene Sprache wichtiger ist als ihre Muttersprache.

Michael: Englisch ist wichtiger.

LehrerInnen können die Mehrsprachigkeit fördern, indem sie Ansätze wie Translanguaging und Sprachbewusstsein einbinden.

Translanguaging ist ein Lehransatz, der die SchülerInnen ermutigt, verschiedene Sprachen im Unterricht zu verwenden.

LehrerIn: Sag mir, was du über das Gedicht denkst.

Es funktioniert am besten, wenn sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen die gleichen Sprachen beherrschen; in diesem Fall können die SchülerInnen gebeten werden, ein Thema in einer Sprache zu diskutieren und dann in einer anderen Sprache darüber zu schreiben.

LehrerIn: Versuch ein Gedicht zu schreiben: Benutze die Sprache, die du bevorzugst!

Selbst LehrerInnen, die nur eine Sprache sprechen, können Translaguaging verwenden; in diesem Fall werden sie zu Co-Lernenden und ermutigen die SchülerInnen, ihre Muttersprache im Unterricht zu verwenden, auch wenn sie die Sprache selbst nicht sprechen.

LehrerIn: Jeder kann die Sprache sprechen.

Auf diese Weisen können die SchülerInnen ihre Ideen mit allen verfügbaren Sprachwerkzeugen ausdrücken, ohne bei der Mehrheitssprache bleiben zu müssen.

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